Gruppenfoto in Würzburg

Projektbeschreibung

DAAD Hochschuldialog mit der islamischen Welt

Interkultureller und wissenschaftlicher Austausch zwischen Deutschland, Jordanien und Libanon

Unter der DAAD-Programmlinie "Hochschuldialog mit der islamischen Welt" schafft das Projekt der FAS eine nachhaltige Plattform für den interkulturellen und wissenschaftlichen Austausch zwischen der Deutschland, Jordanien und dem Libanon. Die FHWS kooperiert hierfür mit der Deutsch-Jordanischen Universität in Amman (Jordanien), der Yarmouk Universität in Irbid (Jordanien) und der Libanesischen Universität in Beirut (Libanon). Die Aufhänger für den kulturellen und fachlichen Dialog ist die Flüchtlingsthematik. Jordanien und Libanon nahmen in der Vergangenheit eine hohe Anzahl palästinensischer Flüchtlinge auf und auch Deutschland kann auf eine lange Migrationsgeschichte zurückblicken. Das Thema der globalen Fluchtbewegungen der letzten Jahren, deren Ursachen und Auswirkungen dominieren die politischen und gesellschaftlichen Debatten und die mediale Berichterstattung in einem unbekannten Maße. Denn Deutschland registrierte in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt über 1,2 Millionen Asylanträge. Jordanien und der Libanon haben, gemessen an der Einwohnerzahl, in den letzten Jahren weltweit den meisten syrischen Flüchtlingen Zuflucht geboten. Dies stellt die an dem Projekt beteiligten Länder vor große gesellschaftliche, politische sowie sozio-ökonomische Herausforderungen. Zudem führen aktuelle europäische Migrationsmanagement-Strategien zu einer Verschiebung von Grenzen und Kontrollen des Flüchtlingsregimes in Transitstaaten. Im Rahmen des Projekts wird aus der Perspektive der Sozialen Arbeit ein internationaler Dialog über die Auswirkungen der aktuellen Migrationspolitik auf den Schutz und die Versorgung fliehender Menschen, die Situation der arabischen Transitländer sowie die Verknüpfungen zwischen diesen Ländern und EU-Zielstaaten initiiert. Die "Sustainable Development Goals" (SDGs) der Vereinten Nationen werden in den Projektjahren 2019 und 2020 als konzeptioneller Rahmen für die Bearbeitung der Thematik dienen. Eine Auseinandersetzung mit den SDGs im Fluchtkontext wird auch deshalb angestrebt, um sich über die Bedeutung und Relevanz dieser globalen Vereinbarung zur nachhaltigen Entwicklung unserer Welt für eine profilierte Soziale Arbeit in diesem Handlungsfeld auszutauschen.

Das Projekt fördert den akademischen Nachwuchs, indem pro Universität jeweils zwei (im Jar 2018 drei) Studierende in das Projektteam einbezogen werden. Studentische Projektmiglieder der FHWS kommen aus dem Master „International Social Work with Refugees and Migrants“, jordanische Studierende absolvieren den Master „Social Work and Migration“ an der GJU sowie den Bachelor- bzw. Master-Studiengang „Sociology and Social Work“ an der Yarmouk University und die libanesischen Studierenden den Master „Social Work“ an der Lebanese University. Pro Universität sind je eine Professorin oder ein Professor und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin für die konzeptionelle, fachliche und organisatorische Betreuung des Dialogs zuständig. Unter dem allgemeinen Projektthema werden Teilthemen unter Berücksichtigung nationaler Besonderheiten von den Beteiligten in den Ländern erarbeitet. Diese werden in wissenschaftlicher Arbeiten ausführlich untersucht und während der Mobilitäten im Rahmen von Forschungskollegen, Begegnungsforen und Workshops mit weiteren Studierenden/Dozierenden sowie Institutionen und der Zivilgesellschaft diskutiert. Um einen Dialog über den fachlichen Austausch hinaus anzuregen, wird bei den Veranstaltungen, die abwechselnd im Libanon, Jordanien und Deutschland stattfinden, Wert auf die Auseinandersetzung mit Geschichte und Gesellschaft des jeweiligen Landes sowie seine kulturelle und religiöse Prägung gelegt. Der Besuch von religiös, kulturell und gesellschaftlich symbolhaft bedeutenden Orten initiiert den persönlichen Austausch über Kultur und Religion, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Chancen und Risiken.

2019/2020 werden im Rahmen des Projekts zudem zwei internationale Summer Schools (2019 in Jordanien, 2020 im Libanon) organisiert, um weiteren Soziale Arbeit-Studierenden der FHWS, GJU, Yarmouk University und Lebanese University die Möglichkeit des gemeinsamen Lernens und eine Platform für den fachlichen und interkulturellen Austausch rund um das Thema "Internationale Soziale Arbeit und Migration" zu geben.