Das Projektthema 2018
"Humanitarian Access: Pathways for Refugees from Transit to Safe Havens"
Das Projektthema für das Jahr 2018 greift unter dem Titel „Humanitärer Zugang: Wege für Flüchtlinge von Transit- zu sicheren Zufluchtsorten“ aktuelle Bestrebungen der EU zum Migrationsmanagement auf. Diese sehen unter anderem exterritoriale Asylverfahren und damit eine Verlagerung der Grenzen bzw. ihrer Kontrollen und des Flüchtlingsregimes in Transitstaaten vor. Dies birgt die Gefahr einer Verschärfung der Situation der Transitländer, die derzeit schon als „Auffangbecken“ für internationale Migration fungieren, und neuer Herausforderungen für den Flüchtlingsschutz in den Transitländern und darüber hinaus. Als Ausgleich werden legale und sicherere humanitäre Zugänge in die EU aus den Herkunfts- und Transitstaaten heraus diskutiert.
Im Rahmen des Projekts wird aus der Perspektive der Sozialen Arbeit ein internationaler Dialog über die Auswirkungen einer solchen Politik auf den Flüchtlingsschutz in den beteiligten Ländern, die Situation der arabischen Transitländer, ihre Gesellschaften und deren – auch konfessionelle – Zusammensetzung und politischen Systeme sowie die Beziehungen zwischen diesen Ländern und den EU-Zielstaaten angestrebt.
Die Situation wirft mannigfache und teilweise existenzielle Fragen an das staatliche Verständnis von Grenzen, Illegalität und Flüchtlingsschutz, an die Voraussetzungen und Zugänge zum gesetzlichen Asylrecht sowie an die Gewährleistung humanitärer Standards in der Versorgung fliehender Menschen und die Situation der Transitländer auf. Hierauf sollen im Dialog Antworten gefunden werden, um Handlungsbedarfe für die Wissenschaft und Praxis der Fachbereiche Soziale Arbeit und Soziologie zu identifizieren. Gleichzeitig wird geprüft, inwieweit die Erkenntnisse auf andere Regionen übertragbar sind.